Damit Unternehmen bundesweit Anträge einfach, schnell und medienbruchfrei abwickeln können, hat der Bund beschlossen, im Zuge der Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG) ein einheitliches Unternehmenskonto zu schaffen. Damit soll der Zugang zu digitalen Verwaltungsleistungen über eine zentrale Plattform für den Kontakt mit Behörden erleichtert werden.
In seinem Umlaufbeschluss vom 14.02.2020 beauftragte der IT-Planungsrat die Länder Bremen und Bayern, das von ihnen konzipierte einheitliche Unternehmenskonto für alle Bundesländer auszurollen. Das Unternehmenskonto besteht aus einem Bausteinprinzip;
- Bayern schafft die technischen und praktischen Voraussetzungen für die Umsetzung auf ELSTER-Basis (Bausteine 1-4);
- Bremen konzipiert die Komponenten eines erweiterten Funktionspostfachs und einer Autorisierung als eigenständig nutzbare Komfortfunktionen im Unternehmenskonto in Abstimmung mit Bayern (Bausteine 5-6).
Auf Basis der bereits im Steuerwesen etablierten ELSTER-Technologie aus Bayern wird künftig ein zentrales Onlineportal mit dem einheitlichen Unternehmenskonto – Mein Unternehmenskonto (Mein.UK) – angeboten.
Neben dem bereits vorhandenen und bekannten „ELSTER-Postfach“ steuert Bremen ein erweitertes Postfach sowie die notwendigen Autorisierungsmechanismen bei.
Beide Funktionalitäten wurden insbesondere seitens Vertreter:innen und Verbänden aus der Wirtschaft gefordert. Bremen setzt dabei auf die Expertise seiner IT-Dienstleister und hat Dataport mit der Umsetzung des Autorisierungsmoduls und Governikus mit der Umsetzung des erweiterten Unternehmenspostfachs (Arbeitstitel OZG-PLUS-Postfach) beauftragt. Darunter fallen die Module für Wirtschaft und Staat (MuWiSta), welche aus den Bausteinen 5 + 6 des einheitlichen Unternehmenskontos bestehen. Mittels des erweiterten Unternehmenspostfachs wird für Unternehmen dabei auch die Möglichkeiten zur Teilnahme am elektronischen Rechtsverkehr – sprich die Justizkommunikation – ermöglicht.
Sowohl das Unternehmenspostfach als auch das von Dataport entwickelte Autorisierungsmodul soll 2023 bundesweit in den Betrieb genommen werden.