Warum sie uns alle betrifft und wie sie gelingen kann
Digitale Souveränität ist kein Schlagwort, sondern die Grundlage für selbstbestimmtes Handeln im digitalen Raum – für Bürger:innen, Unternehmen, Behörden. Sie stärkt Vertrauen in Online-Dienste und den sicheren Umgang mit sensiblen Daten. Kernfelder sind technologische Unabhängigkeit, Sicherheit, Datenschutz sowie nationale/europäische Autarkie. Sie ist kein fixer Zustand, sondern ein ständiger Balanceakt zwischen technischen Möglichkeiten und gesellschaftlichen Anforderungen.
Souveränität bedeutet bewusstes, kompetentes und flexibles Entscheiden darüber, wo Abhängigkeiten eingegangen werden – und wie sie gesteuert werden. Es ist ein Gestaltungsauftrag, den wir auf allen Ebenen wahrnehmen sollten, mit besonderem Fokus auf die öffentliche Verwaltung.
Digitale Souveränität – konkret und greifbar
Die Ausstellung digitaler Zeugnisse soll Papier und manuelle Nachweise reduzieren und Prozesse beschleunigen – idealerweise bequem von der Couch aus. Theoretisch sind digitale Zeugnisse fälschungssicher und international nutzbar; praktisch sind sie noch nicht flächendeckend etabliert. Herausgeber müssen vertrauenswürdig ausstellen und akzeptieren, Unternehmen/Behörden müssen prüfen und anerkennen. Bürgerinnen/Bürger stehen vor Fragen, wie sie digitale Nachweise erhalten und deren Gültigkeit sicherstellen. Im Grunde lässt sich digitale Souveränität für diese drei Gruppen folgendermaßen definieren:
- Bürgerinnen und Bürger sollen ihre Dokumente selbstbestimmt verwalten, teilen und schützen können. Dabei sollen sie stets die Kontrolle darüber behalten, wann sie welche Daten zu welchem Zweck übermitteln.
- Unternehmen benötigen eine sichere Software, um die digitalen Nachweise zuverlässig auf Echtheit zu prüfen und in ihre eigenen IT-Systeme zu integrieren.
- Behörden, Verwaltungen und Unternehmen müssen solche Dokumente ausstellen und über Jahrzehnte hinweg rechtskonform, manipulationssicher speichern.
Wichtig zu bedenken sind aber auch die Risiken, die mit digitaler Souveränität einhergehen können. Sei es die die Gefahr der Überregulierung, hohe Implementierungskosten oder auch der gläserne Bürger oder die gläserne Bürgerin. Der hohe Sicherheitsanspruch an Datenschutz und -minimierung darf bei allem Wunsch nach Souveränität nicht in Vergessenheit geraten.
Vertrauen braucht verlässliche Partner und klare Standards
Vertrauen in digitale Lösungen entsteht durch nachvollziehbare, sichere Prozesse und eine starke technische Infrastruktur gegen Missbrauch. Die eIDAS-Verordnung aus 2014 bildet die EU-Grundlage für elektronische Identitäten, Signaturen und Siegel. IT-Unternehmen müssen europäische Standards beachten und interoperabel arbeiten, um Datenaustausch zwischen Systemen zu ermöglichen und den Zugriff auf digitale Dienste für Bürger:innen und Unternehmen zu erleichtern. Freie Software- bzw. Lösungswahl bleibt möglich, solange Standards erfüllt sind.
DATA Sign: Rechtskonforme Signaturen und Siegel
Mit DATA Sign steht ein bundeseinheitlicher Dienst für rechtskonforme, datenschutzsichere elektronische Signaturen und Siegel zur Verfügung. Die Nutzung ist dank Rahmenverträgen des IT-Planungsrats kostengünstig (teilweise kostenfrei) möglich – inklusive optionaler Signatur- und Siegelprüfung.
Merkmale:
- Nutzung über Weboberfläche oder API (z. B. E-Akte)
- Betrieb als Eigenbetrieb, Cloud oder Hosting
- Unterstützung von Fernsignatur, Fernsiegel oder Signatur-/Siegelkarten
Neben DATA Sign bieten wir passend zum Anbringen und Prüfen von Signaturen und Siegeln auch die nötige Software für die sichere Langzeitaufbewahrung an.
DATA Aeonia: Sichere Langzeitaufbewahrung digitaler Dokumente
Für die rechtssichere, manipulationsgeschützte Langzeitaufbewahrung elektronischer Dokumente bietet Governikus DATA Aeonia eine zuverlässige Lösung. Sie erhält den Beweiswert von Online-Anträgen, Schriftsätzen, Verträgen oder Patientendaten – unabhängig davon, ob sie neu digitalisiert wurden oder bereits digital vorliegen. Manuelle Prüfungen von Signaturen oder Zeitstempeln sind aufwendig und fehleranfällig. Bewahrungssysteme wie DATA Aeonia automatisieren diese Prozesse und machen sie für große Datenmengen effizient und kostensparend.
Digitale Souveränität als Voraussetzung für eine moderne Gesellschaft
Digitale Souveränität ist kein Zukunftsthema – sie ist heute essenziell. Sie stärkt die Freiheit des Einzelnen, die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft und das Vertrauen in staatliche Dienstleistungen. Nur mit sicheren, interoperablen und datenschutzkonformen digitalen Lösungen kann eine selbstbestimmte und resiliente digitale Gesellschaft entstehen.